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Schule abreißen und Bolzplatz anlegen? "Nein!", sagen die Kandidaten der KJV

Autorenbild: Christine KrauskopfChristine Krauskopf

Die Kinder- und Jugendvertretung (KJV) Dillenburg wird gewählt


Wir sprachen mit den Kandidaten Abas (16) und Rudolf (13). Alexander (16) war zwei Jahre lang Mitglied der KJV.


Wer darf die KJV wählen?

Louisa-Marie Krimmel, Stadtjugendpflegerin: Alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren aus Dillenburg und den Ortsteilen können aufgestellt und gewählt werden. Sie bekommen Post von der Stadt. Gewählt wird vom 24. bis zum 27. Juni in der Johann-von-Nassau-Schule, der Wilhelm-von-Oranien-Schule, der Goldbachschule in Frohnhausen und im Jugendhaus in Dillenburg. Die Kandidaten stellen sich in den Schulen vor.


Warum möchtet ihr bei der Kinder-  und Jugendvertretung mitmachen?

Rudolf: Wir möchten mit den Leuten vom Rathaus reden.

Abas: Wir möchten etwas in der Stadt verbessern. Zum Beispiel brauchen wir einen Fußballplatz. Der einzige Platz in Dillenburg gehört dem Sportverein. Da dürfen wir nicht drauf spielen. Wenn wir auf der Straße Fußball spielen, bekommen wir Ärger.

Rudolf: Wir hätten auch gerne noch einen größeren Spielplatz.


Rudolf und Abas waren schon Klassensprecher. Warum habt ihr euch als Klassensprecher aufstellen lassen? Warum möchtet ihr in der KJV mitarbeiten?

Rudolf und Abas: Wir sind Chef, wenn der Lehrer weg ist. Aber man muss fair in der Klasse sein, darf nicht übertrieben den Boss spielen und darf keinen Unterschied zwischen Freund und Feind machen. In der KJV möchten wir Dinge ändern. Vielleicht können wir erreichen, dass das Schwimmbad wieder geöffnet wird.


Was werdet ihr in der KJV entscheiden können? Könntet ihr einen Wasserpark in Dillenburg bauen lassen?

Rudolf und Abas: Der kostet Geld und braucht viel Platz, Wasser und Strom, aber man kann es diskutieren. Wir werden die Idee mitnehmen. Wir werden unsere Meinung im Parlament sagen, aber wollen nichts versprechen, was wir nicht halten können. Das wäre nur Wahlwerbung.

Abas: Im Hofgarten könnte man einen Spielplatz oder einen Bolzplatz bauen.


Könnte man nicht eine Schule abreißen, um einen Fußballplatz zu bauen?

Abas: Nein! Es gibt doch die Schulpflicht.

Rudolf: Wir müssen für ein besseres Leben in die Schule gehen.

Muss man zu Sitzungen der KJV gehen, wenn man gewählt ist?

Alexander: Man sollte schon absagen, wenn man nicht kommen kann. Die KJV besteht aus maximal 7 Kindern und Jugendlichen. Wenn sechs Mitglieder absagen, kann nichts entschieden werden. Die Mitglieder werden für zwei Jahre gewählt. Man sollte sich vorher informieren, wenn man sich zur Wahl stellt.

Ich habe gute Erfahrungen in der KJV gemacht. Wir treffen uns alle zwei Wochen donnerstags. Derzeit besteht die KJV aus vier Mitgliedern. Man lernt viele interessante Menschen kennen und versteht, wie das Stadtparlament und die Ausschüsse arbeiten. Ich wurde zum Beispiel zur Demokratie-Konferenz eingeladen, war an den Sitzungen zum Jugendpark und den Bolzplätzen in Donsbach dabei.

Louisa-Marie: Die Mitglieder der KJV dürfen das Stadtparlament beraten. Bis etwas passiert, kann es lange dauern. So wird nach zehn Jahren Beratung am Fachmarktzentrum hoffentlich in diesem Jahr der Jugendpark mit Fußballplatz und Skaterbahn gebaut. Das hat die KJV geschafft.

Könntet ihr auch einen Fahrradladen einrichten, indem man sein Rad reparieren (lassen) kann. (Ein Repair-Café). Oder eine Kirmes im Hofgarten veranstalten?

Rudolf: Vieles wird irgendwann klappen. Aber es gibt auch Wünsche, die nicht erfüllt werden können.

Wie wird man Chef der KJV?

Alexander: Der Chef, also der oder die Vorsitzende der KJV, wird gewählt und leitet die Sitzungen. Gemeinsam wird entschieden, wer zu welchen Rathaussitzungen geht und wer Pressesprecher wird.

Abas: Hat der Chef eine wichtigere Stimme?

Alexander: Nein, alle Mitglieder haben das gleiche Stimmrecht. Der Chef hat auch kein Veto-Recht. (Ein besonderes Recht, eine Entscheidung zu verhindern. Anmerkung der Red.)

Abas: Welche Nachteile hat die Arbeit in der KJV?

Alexander: Man wird zu einer öffentlichen Person, braucht Zeit und hat deswegen manchmal zeitlichen Stress. Aber es ist gut, sich für andere einzusetzen. Außerdem gibt es freie Getränke bei den Sitzungen, aber leider kein eigenes Büro. Ich habe gelernt, besser öffentlich zu sprechen, bin mutiger geworden.

Abas: Was hat bisher bei eurer Arbeit nicht geklappt?




Alexander: Das Öffentliche WLAN ist in Arbeit, auch soll der Bahnhof verschönert werden. Das Problem ist, dass der Bahnhof der Bahn gehört. Aber das ist ein Thema des Bürgermeisters.

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